Sessenhausen plant große Projekte

Bauplätze sind gefragt

In Sessenhausen gibt es schon rund 30 Anfragen nach Bauplätzen, obwohl die Gemeinde noch keine Werbung gemacht hat. Im Neubaugebiet wird es voraussichtlich knapp 40 Bauplätze geben. „Uns macht das Interesse hoffnungsfroh hinsichtlich der Vermarktung und des Rückflusses der Gelder“, sagt der Vorsitzende der FWG Sessenhausen, Christian Windolph. Inzwischen hat der Gemeinderat beschlossen, ein Schallgutachten für das Neubaugebiet in Auftrag zu geben,

Anbau der Kita wird geplant

Der Sessenhäuser Kindergarten ist zu klein. Auch Kinder aus der Ortsgemeinde Goddert gehen in die Sessenhäuser Einrichtung. Eine dritte Kita-Gruppe musste ins alte Gemeindehaus ausweichen. Der Gemeinderat hat nun die Ausschreibung für Architektenleistungen beschlossen, um den Kindergarten zu erweitern. Ortsbürgermeister Helmut Lamp gelang es, sich mit der Ortsgemeinde Goddert über eine Beteiligung an den Baukosten zu einigen. „Damit liegen wir im Plan für eine Fertigstellung im Sommer 2022“, sagt Windolph.

Gute Alternativlösung fürs Dorfgemeinschafts ist geplatzt

Mitten in die Planung und Genehmigung des Gemeindehauses in der Ortsmitte, brachte Ortsbürgermeister Helmut Lamp eine neue Idee ein. Er wollte die zum Kauf anstehende Industriehalle der Firma KSL in der Friedrich-Wilhelm-Straße erwerben und in ein Gemeindehaus umbauen. Nach einem Ortstermin und ersten Gesprächen mit dem Eigentümer war der Gemeinderat einvernehmlich der Meinung, dass Kauf und Umbau der ehemaligen Industriehalle eine bessere Alternative darstelle als ein Neubau: Zudem hätte man die Halle sofort nutzen können, wenn auch wegen der Umbauten eingeschränkt, und es hätte zusätzlichen Platz gegeben für Gemeindefahrzeuge, Gerätschaften und Ausrüstung der Ortsvereine. Die Halle konnte aber nicht gekauft werden, weil das Geld zwar vorhanden, aber nicht im Haushaltsjahr 2020 vorgesehen waren. Damit wäre ein Kauf nicht vor März/April 2021 möglich gewesen. Der Halleninhaber drängte aber auf einen schnelleren Verkauf und gab keine verbindliche Zusage für einen späteren Verkaufstermin. So verabschiedete sich der Gemeinderat schweren Herzens von dem Plan. Der FWG-Fraktion war das Risiko zu hoch, dass die Halle zwischenzeitlich anderweitig verkauft sein würde. Im schlimmsten Fall hätte man im Frühjahr ohne Zuschuss für den Neubau in der Dorfmitte und ohne Halle in der Friedrich-Wilhelm-Straße dagestanden.

Gemeindehaus wird etwas kleiner geplant

Die Landesbehörden hatten zur Förderung eines Neubaus bereits Zustimmung signalisiert, als der Rechnungshof Bedenken an der Planung äußerte. Er war der Auffassung, das geplante Gemeindehaus sei zu groß und letztlich auch zu teuer für eine Ortsgemeinde in der Größe von Sessenhausen. Man räumte dem Gemeinderat die Möglichkeit ein, die Planungen zu überarbeiten, um die Chance auf Zuteilung der Fördergelder in der Höhe von etwas weniger als einer Million Euro zu erhalten. Inzwischen hat der Gemeinderat mit den Stimmen der FWG die Planungen für ein fünf Meter schmaleres, ansonsten aber nahezu identischen Dorfgemeinschaftshaus erstellen lassen und vorgelegt. „Die Bürgerinnen und Bürger können sich weiterhin auf ein großzügiges Dorfgemeinschaftshaus mit rund 270 Quadratmeter Saalfläche und Thekenraum freuen“, sagte Windolph.

„Kredithöhe nicht unüblich für derartige Projekte“

Die für einen Ort großen Projekte – Umbau Kindergarten, Einrichten Neubaugebiet und Bau eines Dorfgemeinschaftshauses – verursachen erhebliche Kosten. Die Rücklagen von 700.000 Euro werden in den nächsten beiden Haushaltsjahren aufgebraucht sein. Darüber hinaus ergibt sich bis zum Jahr 2024 ein Kreditbedarf von 1.947.000 Euro. „Das ist eine gewaltige Summe, die uns für die kommenden Jahre nur geringe Spielräume für weitere Investitionen erlauben wird“, sagt Christian Windolph. Er gibt aber auch zu bedenken, dass mit diesen Investitionen für viele Jahre ausgesorgt sei, und dass ein Kredit aufzunehmen für solche Vorhaben in dieser Höhe nicht ungewöhnlich sei: „Schließlich wissen wir, wofür wir uns anstrengen, auch wenn die FWG im Gemeinderat mit dieser Meinung alleine steht“ erklärte Windolph.